Weltweit beeinflussen sich die Geschäftstätigkeiten von Porsche das Leben bzw. die Interessen vieler Menschen. Mit verschiedenen Stakeholdergruppen kommuniziert Porsche regelmäßig und baut diesen Dialog kontinuierlich aus, denn ein offener, transparenter Austausch von Informationen und Argumenten bildet die Grundlage für gegenseitiges Verständnis und Akzeptanz. Nur im nutzenbringenden und zielführenden Austausch kann das Unternehmen mit seinen direkten Dialogpartnern eine langfristige, von Vertrauen geprägte Beziehung aufbauen und pflegen.
Porsche betreibt ein ganzheitliches Stakeholdermanagement, mit dem die Erwartungen der einzelnen Anspruchsgruppen systematisch erfasst und daraus wichtige gesellschaftliche Trends abgeleitet werden können. Die Interessen und Sichtweisen verschiedener Stakeholder reflektiert das Unternehmen kontinuierlich und berücksichtigt sie bei der strategischen Planung seiner Aktivitäten und unternehmerischen Entscheidungen – so auch im Bereich Nachhaltigkeit. Umgekehrt können auch die Stakeholder mehr über aktuelle und zukünftige Maßnahmen von Porsche sowie über deren Voraussetzungen und Rahmenbedingungen erfahren.
Porsche Stakeholder
Die Identifikation von Stakeholdern sowie deren Einbindung in einen Dialog ist für Porsche wichtig, um gesellschaftliche Verantwortung ganzheitlich wahrzunehmen. Als „Stakeholder“ definiert Porsche dabei alle Einzelpersonen oder Gruppen, die ein Interesse an einer Entscheidung oder Aktivität des Unternehmens haben, weil sie dessen Handlungen direkt oder indirekt beeinflussen oder selbst von ihnen beeinflusst werden.
Die wichtigsten Stakeholdergruppen identifiziert Porsche durch regelmäßige interne Analysen. Als wesentliche Akteure betrachtet der Sportwagenhersteller demnach „Anwohner und Gemeinden“, „Kunden und Geschäftspartner“, „Investoren und Analysten“, „Medien“, „Mitarbeitende“, „Politik und Verbände“, „Nichtregierungs- und gemeinnützige Organisationen“, „Wissenschaft und Experten“ sowie „Wettbewerber“.
Ausgewählte Instrumente des Stakeholdermanagements
Porsche legt Wert darauf, nicht übereinander, sondern miteinander zu reden. Durch einen Perspektivenwechsel möchte Porsche andere Positionen verstehen, Herausforderungen gemeinsam bewältigen und langfristige Partnerschaften entwickeln. Dafür nutzt das Unternehmen unterschiedliche Medien- und Dialogformate sowie verschiedene interne und externe Kommunikationskanäle.
Um mit seinen Stakeholdern kontinuierlich im Dialog zu bleiben, sucht und pflegt Porsche den direkten Kontakt. Auch im Berichtsjahr hat Porsche den aktiven Austausch mit seinen Stakeholdergruppen weiter intensiviert. Über das Unternehmen informieren z.B. das Porsche-Magazin „Christophorus“, der Online-Newsroom, die LinkedIn-, X- und Instagram-Kanäle, das Web-TV-Format „9:11 Magazin“, das Audioformat „9:11. Porsche. Podcast“ und die firmeneigenen Webseiten.
Mit der Interviewreihe „Perspektive Nachhaltigkeit“ hat Porsche 2023 im Online-Newsroom eine Beitragsreihe mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit eingeführt. Hier erzählen Mitarbeitende von ihren persönlichen Beiträgen zu mehr Nachhaltigkeit bei Porsche und gewähren dabei fachliche sowie persönliche Einblicke.
Für die interne Kommunikation verwenden das Unternehmen die digitalen und teilweise auch gedruckten Carrera-Medien. Mitarbeitende finden auf den Intranetseiten von „Carrera Online“ und im „Carrera Magazin“ Informationen zu aktuellen Entwicklungen im Porsche AG Konzern, auch zum Thema Nachhaltigkeit. Im Berichtsjahr hat Porsche seine Intranet-Themenseite „Nachhaltigkeit“ grundlegend überarbeitet und neu gestaltet.
Zur internen Kommunikation gehören außerdem regelmäßige Betriebs- und Ressortversammlungen, Informationsveranstaltungen für Mitarbeitende, spezialisierte Themenwochen und digitale Events. 2023 befassten sich z. B. die Mitarbeitenden aus der Beschaffung von Porsche in einer Themenwoche vertiefend mit Nachhaltigkeit in der Lieferkette. Durch solche Formate können die Beschäftigten ihre Anliegen einbringen und sich direkt mit den Fachverantwortlichen austauschen.
Akzeptanzkommuikation und Beschwerdemanagement
Bei Porsche sind Fragen, Vorschläge und Bedenken interner wie auch externer Anspruchsgruppen willkommen. Porsche berät auch die Tochtergesellschaften zur Kommunikation mit deren unmittelbaren Stakeholdern. Der Bereich „Politik und Gesellschaft“ sowie das „Zentrale Bau-, Umwelt- und Energiemanagement“ haben ein eigenes Beschwerdemanagement als zentrale Anlaufstelle für Beschwerden und Verbesserungsvorschläge eingerichtet. Am Standort Stuttgart-Zuffenhausen wurde der Beschwerdeprozess im Rahmen der Rezertifizierung nach ISO 14001 geprüft. Ab 2024 soll dieser auch auf die Standorte Weissach und Leipzig ausgeweitet werden. Durch diese Prozessoptimierung kann Porsche systematisch alle bekannten Anliegen erfassen, bewerten sowie bei Bedarf kurzfristig Maßnahmen ergreifen und dokumentieren. Entsprechende Kontaktmöglichkeiten sind öffentlich einsehbar und zugänglich.
Über die E-Mail-Adresse nachgefragt@porsche.de oder telefonisch über eine eigene Rufnummer können Beschwerden aus der Nachbarschaft eingehen. Im Jahr 2023 konnte Porsche einer zweistelligen Anzahl solcher Beschwerden nachgehen, bearbeiten und nachhaltig lösen. Am Standort Stuttgart-Zuffenhausen beschwerten sich die Anwohnerinnen und Anwohner in Einzelfällen über Lärm durch Baumaßnahmen. In allen Fällen lagen nachfolgende Messungen jedoch innerhalb der gesetzlichen Grenzwerte für Lärmemissionen.
Über die E-Mail-Adresse nachhaltigkeit@porsche.de können sich Stakeholder direkt mit der Fachabteilung für Nachhaltigkeit in Verbindung setzen.
Porsche möchte den regelmäßigen direkten Austausch mit Anwohnerinnen und Anwohnern weiter ausbauen und plant daher zusätzlich zum Beschwerdemanagement weitere Austauschformate. 2023 begannen z.B. die konzeptionellen Planungen für eine Wiederaufnahme der bis 2020 regelmäßig durchgeführten Informationsveranstaltungen für die Nachbarschaft an ausgewählten Unternehmensstandorten.
Für einen standortübergreifenden Austausch mit internationalen Anspruchsgruppen hat Porsche 2023 einen universell anwendbaren Leitfaden zur Akzeptanzkommunikation erarbeitet und diesen erstmals in ausgewählten Märkten eingesetzt. Der Leitfaden soll eine einheitliche und regional angemessene Kommunikation mit Stakeholdern vor Ort unterstützen. In Zusammenarbeit mit den Fachkräften der Vertriebsregionen will Porsche den Leitfaden kontinuierlich weiterentwickeln.
Stakeholderbefragung
Seit 2013 befragt Porsche seine Stakeholder alle zwei Jahre strukturiert zu ihren Einschätzungen und Erwartungen zu Nachhaltigkeitsthemen. Diese Befragung vermittelt Porsche Impulse und Anregungen und geht in den Prozess der Wesentlichkeitsanalyse ein. Turnusgemäß fand auch im Jahr 2023 eine Stakeholderbefragung statt.
Für diese anonyme, internationale Online-Befragung hat Porsche zusammen mit internen und externen Fachkräften die Themen so ausgewählt, dass sie die bis dahin bekannten Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) abbildeten. Um Kontinuität zu gewährleisten, hat Porsche auch Themen aus bisher gängigen Berichtsstandards und der Nachhaltigkeitsstrategie 2030 aufgegriffen, insgesamt 27 Themenfelder. Die Befragung bestand aus einer offenen Umfrage im Online-Newsroom und einer gezielten Erhebung in den Regionen Europa, Nordamerika und Asien. Sie fand in deutscher, englischer und chinesischer Sprache statt.
An der offenen Online-Befragung nahmen rund 200 Personen teil. Bei der für die jeweilige Region repräsentativen Panelerhebung beantworteten mehr als 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Fragen. Insgesamt kamen rund 37% der Rückmeldungen aus europäischen Märkten, etwa 32% aus dem nordamerikanischen Raum und ungefähr 31% aus der Region Asien. Neben unmittelbaren Stakeholdern waren unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch Vertreter von Medien, Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaft, Behörden und Politik sowie sonstigen Stakeholdergruppen.
Auch die Mitglieder des „Porsche Nachhaltigkeitsbeirats“ nahmen an der Befragung teil. Zusätzlich bewerteten sie die Erhebungsmethodik, die Detailergebnisse und ihre Gesamteinschätzung der Stakeholderbefragung in einem separaten Workshop.