„Nachhaltigkeit ist die Summe vieler einzelner Elemente“, sagt Albrecht Reimold, Vorstand für Produktion und Logistik der Porsche AG. „Den Taycan fertigen wir am Standort Zuffenhausen von Anfang an CO₂-neutral. Unser Ziel ist es jedoch, perspektivisch jeglichen ökologischen Fußabdruck zu vermeiden, im Sinne einer ‚Zero Impact Factory‘.“ Seit 2014 hat Porsche die fahrzeugspezifische CO₂-Belastung durch die Produktion bereits um mehr als 75 Prozent reduziert. Den Energieverbrauch pro hergestelltem Fahrzeug konnte der Sportwagenhersteller in seinen Werken um mehr als 30 Prozent senken, den Wasserverbrauch um fast 20 Prozent. Der Einsatz von Lösungsmitteln verringerte sich im selben Zeitraum um ein Drittel. „Wir bekennen uns zu den im Dezember 2015 in Paris vereinbarten Klimazielen und stehen ganz klar in der Verantwortung, umweltbelastende Emissionen zu reduzieren. Unser Anspruch in Sachen Nachhaltigkeit geht deutlich über die Dekarbonisierung hinaus“, so Albrecht Reimold. Insgesamt gilt es für die „Zero Impact Factory“ zwölf Handlungsfelder zu berücksichtigen.
Zwölf Handlungsfelder der „Zero Impact Factory“
Umweltorganisation / Organisatorisches
Unter dem Handlungsfeld sind externe und interne Zertifizierungsverfahren und Unternehmensvorgaben zusammengefasst, die einen Rahmen für organisatorische Maßnahmen und das Umweltmanagement bieten. Dies ist ein wichtiger Schritt, um negative Auswirkungen in allen räumlichen Ausprägungen zu erkennen und zu verhindern.
Technik & Prozesse
Dieses Handlungsfeld beinhaltet die technischen Einrichtungen der Produktion sowie die Produktion unterstützende Vorrichtungen. Ein wichtiger Aspekt ist die Flexibilität des Produktionssystems, die eine Anpassung an veränderte Anforderungen und verbesserte Fertigungstechnologien ermöglichen soll. Dazu zählt auch die digitale Infrastruktur.
Wahrnehmung der Fabrik
Die Wahrnehmung einer Fabrik findet in mehreren Dimensionen statt und umfasst sowohl die optische Erscheinung als auch das soziale Umfeld und ökologische Parameter.
Effiziente Wassernutzung
Die Fabrik ist Teil des lokalen Wasserkreislaufes und beeinflusst durch die Wasserentnahme, Reinigung und Verunreinigung die zur Verfügung stehenden Wasserressourcen.
Planung
Die in der Planungsphase gestellten Anforderungen an die Fabrik und ihren Betrieb beeinflussen die Wirkungen über den gesamten Lebenszyklus. Hier können bereits wichtige Parameter bestimmt werden, die eine Produktion ohne negative Auswirkungen auf die Umwelt befähigen.
Energieeffizienz und Klimaschutz
Eine effiziente Nutzung von Energie in der Produktion ermöglicht Kosteneinsparungen und Vermeidung von Umweltauswirkungen bei gleichbleibender oder steigender Produktionsleistung. Ein reduzierter Energiebedarf kann die negativen Effekte, die mit der Energiebereitstellung verbunden sind, verringern.
Ressourcen- / Materialeffizienz
Ressourceneffizienz erfordert den sorgsamen und effizienten Umgang mit Ressourcen wie Materialien, Wasser oder Energie. Aufgrund der Steigerung der Ressourceneffizienz können negative Umweltauswirkungen vermindert und Ressourceneinsparungen erzielt werden. Wichtige Teile dieses Handlungsfeldes sind Abfallvermeidung und Recycling.
Schadstoffe
Schadstoffe üben negative Wirkungen auf Ökosysteme und deren Elemente wie Pflanzen und Lebewesen aus. Die Freisetzung solcher schädlichen Stoffe ist zu vermeiden, um negative Auswirkungen zu verhindern.
Boden
Boden ist eine wertvolle Ressource für Mensch und Umwelt und gleichzeitig ein natürlich begrenztes Gut. Die Bodeninanspruchnahme einer Fabrik soll mit dem Flächenbedarf der Umgebung abgestimmt sein und keine negativen Auswirkungen durch Konkurrenzsituationen um Flächen bedingen.
Logistik
Der Bedarf einer Fabrik wird durch die Logistik sichergestellt. Mit der Initiative „Green Logistics“ sowie Maßnahmen wie Parkraum-Management und dem Feinstaub-Ticket bündelt Porsche das Verkehrsaufkommen, um der Belastung der Verkehrsinfrastruktur entgegenzuwirken.
Biodiversität
Die biologische Diversität beschreibt die Vielfalt der Arten, der Ökosysteme, die genetische Vielfalt, die Funktion von Ökosystemen und die natürlichen Ressourcen innerhalb einzelner Tier- und Pflanzenarten. Ziel ist der Schutz von wildlebenden Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen und deren Lebensräumen sowie deren Funktionen.
Betriebsstörungen
Betriebsstörungen und Störfälle in einer Fabrik können unkontrollierte und ungewollte Auswirkungen auf die unmittelbare Umgebung zur Folge haben. Daher gilt es diese zu verhindern.